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Montag, 01 April 2019 12:59

Fotografie - Optimieren von Außenaufnahmen

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Nachdem wir in der ersten Folge die Planung von Architektur-Shootings zum Thema hatten, finden Sie hier im zweiten Teil viele Tipps zum Optimieren von Außenaufnahmen.

 

Standpunkt und Umgebung

 Überlegen Sie zunächst, ob Sie rein dokumentarische Bilder aufnehmen möchten oder ob diese auch für Marketingzwecke benutzt werden.

Dann lohnt sich die Suche nach ungewöhnlichen Bildausschnitten und Perspektiven.

  1. Generell gilt: Ran ans Motiv! Weniger Umfeld ist oft mehr Aussage. Vor allem bei Detailaufnahmen sollte das Umfeld auf ein Minimum reduziert werden.
  2. Die Kamera gerade und möglichst parallel zum Gebäude ausrichten, idealerweise auf einem erhöhten Standpunkt. So wird ein Hauptproblem der Architekturfotografie gemildert, die ""stürzenden Linien"", wo eigentlich parallele senkrechte Gebäudekanten auf dem Bild nach innen kippen und den Eindruck vermitteln, als würde das Gebäude nach hinten ""stürzen"". Wenn die Umgebung keinen besseren Standort zulässt, kann auch mit einem Tilt-Shift-Objektiv korrigiert werden. Günstiger ist die Korrektur in Bildbearbeitungsprogrammen. Stürzende Linien können aber auch als Gestaltungselement eingesetzt werden und eröffnen überraschende Perspektiven.
  3. Tiefe Standpunkte lassen alles deutlich größer erscheinen und Hohe Standpunkte lassen alles klein werden. 
  4. Oft lassen sich nicht erwünschte Gebäudeteile oder Häuser im Hintergrund durch die Wahl des Ausschnittes verstecken

Aufnahmezeitpunkt

 Der richtige Zeitpunkt entscheidet über ein gutes Foto. Also immer genügend Zeit mitbringen oder bei besseren Verhältnissen wiederkommen.

  1. Möglichst bei optimalem Sonnenstand fotografieren. Frontales Licht führt schnell zu langweiligen Aufnahmen, ideal ist seitlicher Lichteinfall. Streiflicht macht die Farben lebendiger und lässt eine Tiefenwirkung entstehen.
  2. Zu hohe Kontraste unbedingt vermeiden
  3. Nie bei Gegenlicht auf der Schattenseite fotografieren, sonst wird das Motiv grau und schwarz.
  4. Abendstimmungen sind oft besonders reizvoll, sei es durch den niedrigen Sonnenstand oder durch die Beleuchtung des Gebäudes. Dabei aber nur mit Stativ oder mit mindestens 800 ASA fotografieren.

Ausrüstung

 Eine gute Kamera, idealerweise mit Wechselobjektiven, ist die Voraussetzung für gute Bilder. Es muss nicht die teuerste sein. Sinnvoller ist es, in hochwertige Objektive und weiteres Zubehör zu investieren.

  1. Weil häufig lange Belichtungszeiten nötig sind, sollte immer mit einem guten, stabilen Stativ fotografiert werden. Sonst besteht die Gefahr von Verwacklungsunschärfe, die erst am heimischen Bildschirm erkannt wird. Dann ist es zu spät. Mit einem Stativ lässt sich auch der Ausschnitt und damit die Perspektive sehr viel genauer einstellen.
  2. Sonnenblende nutzen, um Lichtreflexe auf dem Objektiv zu vermeiden, die auf dem Bild sichtbar werden.
  3. Der Einsatz eines Polfilters sorgt für einen blauen Himmel und reduziert Lichtreflexe auf nicht metallischen Oberflächen, z. B. Glas.

Belichtung und Schärfe

Zur bloßen Dokumentation reichen auch Schnappschüsse. Sollen die Aufnahmen darüber hinaus verwendet werden, lohnt es sich etwas Zeit in die Aufnahmeeinstellungen zu investieren. Durch manuelles Einstellen von Blende und Belichtungszeit erreicht man die beste Kontrolle über die Bildqualität.

  1. Für optimale Schärfentiefe immer mit möglichst weit geschlossener Blende fotografieren, mindestens Blende 8 oder höher.
  2. Belichtungsreihen machen, um das ideale Bild auswählen zu können.
  3. Bei großen Abständen zwischen Vordergrund und Hintergrund sollte der Autofokus kontrolliert werden, damit das Motiv wirklich scharf. Oder den Autofokus ausstellen.
  4. Es gilt immer die 1/3 nach Vorne  2/3 nach Hinten Regel für die Schärfe.

 

© Bilder: Nikolaus Herrmann

 

Allein aus dokumentarischen Gründen wird das Entstehen eines Gebäudes fast immer in Bildern festgehalten. Auch das fertig gestellte Objekt wird üblicherweise fotografiert. Besitzen diese Bilder eine gewisse Qualität - dabei helfen Ihnen unsere Fototipps - können sie auch für das Marketing eingesetzt werden:

 

Baudokumentation

Wenn Sie Ihren Bauherren zum Einzug eine Freude machen wollen, überreichen Sie ihm bei der Übergabe doch ein Fotobuch. Einfache Fotobücher sind schnell zusammengestellt und können relativ preiswert gedruckt werden.

 

Hauskatalog

Stellen Sie einen Hauskatalog zusammen, den Sie Ihren Bauinteressenten in der Akquise präsentieren. Zeigen Sie, was Sie bisher gebaut haben und liefern Sie Anregungen. Dazu muss das Fotobuch nicht aufwändig gestaltet sein, eine Sammlung ansprechender Aufnahmen Ihrer Projekte reicht aus. Nach dem Beratungsgespräch können Sie das Buch auch beim Kunden lassen oder ihm mitgeben. Entweder leihweise, dann haben Sie schon den nächsten Besuchstermin vereinbart, oder Sie verschenken es.

 

Hochwertiger Bildband

Mit individuellem Erscheinungsbild im eigenen Corporate Design und im großen Format wird aus dem Fotobuch ein repräsentativer Bildband. Dieser kann zum Durchblättern z. B. im Musterhaus oder auf Veranstaltungen ausliegen. Auch als Geschenk für besondere Kunden oder in der After-Sales-Betreuung ist er sehr gut geeignet.

Wie so ein Bildband aussehen kann, zeigt das Beispiel. Dafür wurde eine dem Coporate Design des Hausbauunternehmens entsprechende Layoutvorlage entwickelt, die zwischenzeitlich für mehrere Fotobücher mit verschiedenen Inhalten verwendet wurde. Das große quadratische Buch (30 x 30 cm) in der Art eines Coffee Table Books wurde auf hochwertiges Fotopapier gedruckt und liegt im Musterhaus aus.

 

Gelesen 2469 mal Letzte Änderung am Dienstag, 02 Juli 2019 15:27

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